Was wir tun - Pädagogik / Heilpädagogik
Im Interdisziplinären Team der Frühförderstelle
umfasst das Aufgabengebiet der Pädagogik folgende Angebote:
- Offenes Beratungsangebot
- Pädagogisch-psychologische Eingangsdiagnostik
- Heilpädagogische Förderung und Verlaufsdiagnostik
- Begleitung und Beratung der Eltern im Förderprozess
- Kooperation mit anderen Institutionen
- Pädagogische Fachberatung
Das heilpädagogische Vorgehen nimmt die Entwicklungsmöglichkeiten des Kindes auf physischer und psychischer Ebene sowie die Gegebenheiten innerhalb seiner sozialen Bezüge in den Blick. Hieraus resultiert ein ganzheitlicher, familienorientierter Förderansatz, der sich einerseits an den Bedürfnissen und Stärken des Kindes und andererseits an den Anliegen und Ressourcen des Familiensystems orientiert und auch den erweiterten sozialen Kontext berücksichtigt.
Das offene Beratungsangebot ermöglicht Eltern ihre Beobachtungen und eventuell bereits vorliegende Diagnosen mit der pädagogischen Fachkraft zu besprechen und sich über Fördermöglichkeiten zu informieren. Nach der Anamneseerhebung werden gegebenenfalls die nächsten Schritte zur Abklärung eines eventuellen Förder- bzw. Therapiebedarfs besprochen.
Im Rahmen der Eingangsdiagnostik wird der Entwicklungsstand des Kindes im motorischen, kognitiven, sprachlichen und sozial-emotionalen Bereich in den Blick genommen. Dies geschieht mittels Testung, Beobachtung des Kindes und Befragung der Eltern. Soweit die Eltern zustimmen werden auch externe Fachkräfte zu ihrer Einschätzung befragt bzw. von den Eltern zur Verfügung gestellte Berichte ausgewertet. Auf dieser Grundlage wird in Abstimmung mit den anderen an der Diagnostik beteiligten Fachkräften der Förder- und Behandlungsplan erstellt und mit den Eltern besprochen.
Die heilpädagogische Förderung sieht das Kind als Individuum, das sich in Beziehung zu anderen Menschen aktiv entwickelt. Entsprechend hat die Förderung der Spielfähigkeit und der Ausdrucksfähigkeit, u.a. auch durch kreatives Gestalten, einen grundlegenden Stellenwert. Besondere Konzepte, die hierzu beitragen, sind die heilpädagogische Rhythmik sowie der kindzentrierte Ansatz der Psychomotorik: Vielfältige Sinneseindrücke, körperlicher Ausdruck, Bewegung im Raum, unterschiedlichste Materialerfahrungen -das alles im intensiven Kontakt zur Fachkraft- stärken die Persönlichkeitsentwicklung in umfassender Weise. Die heilpädagogische Übungsbehandlung ermöglicht dem Kind seine Fähigkeiten in einzelnen Entwicklungsbereichen weiterzuentwickeln. Auch hierbei gilt der Grundsatz, einfühlsam zu beobachten, wie das Kind lernt, und es bei seinem individuellen Lernprozess zu unterstützen. Einer Überforderung und zusätzlichen Beeinträchtigung der sozial-emotionalen Entwicklung kann so vorgebeugt werden. Kinder die Verhaltensauffälligkeiten zeigen, können durch den Einsatz von Methoden therapeutischer Konzepte (heilpäda¬go-gische Spieltherapie, systemische Kindertherapie) wichtige Beziehungserfahrungen machen und neue Verhaltensweisen erproben.
Die Elternberatung ist ein wichtiger Bestandteil der Fördermaßnahme, weil kindliche Entwicklung nicht unabhängig von den familiären und sozialen Lebensbezügen stattfinden kann. Förderung kann deshalb nur in Kooperation mit den Eltern gelingen. Thematisiert werden u.a. Entwicklungsbedingungen und -bedürfnisse des Kindes sowie der Umgang der Familienmitglieder mit der vorliegenden Entwicklungsbeeinträchtigung. Dabei kann es z.B. auch um die Begleitung der Familie bei Entscheidungsprozessen hinsichtlich medizinischer Maßnahmen oder (gegen Ende des Förderprozesses) bezüglich Fragen der Schulwahl gehen. Familiäre Problematiken oder problematische Situationen in anderen Lebensfeldern des Kindes (z.B. Kindertagesstätte) können im Rahmen systemischer Beratung in wertschätzender und lösungsorientierter Form bearbeitet werden.
Kooperation und Fachberatung mit bzw. für interne und externe Fachkräfte ergänzt die pädagogische Arbeit mit dem Kind und seiner Familie. Im fachlichen Austausch mit Kollegen der Frühförderstelle, Ärzten, pädagogischen Fachkräften und Therapeuten anderer Institutionen kann der heilpädagogische Blick zum besseren Verständnis hinsichtlich Erziehung und Lernen unter erschwerten Entwicklungsbedingungen beitragen. Darüber hinaus wird auf Anfrage Fachberatung zu heil- und sonderpädagogischen Fragen (z.B. besondere Bedürfnisse beeinträchtigter Kinder, Fördermöglichkeiten in pädagogischen Institutionen) angeboten.