Was wir tun - Physiotherapie

Ein Kind erfährt seine Körperlichkeit bereits lange vor seiner Geburt im geschützten und begrenzten Raum seiner Mutter in relativer Schwerelosigkeit. Viele Bewegungen, die es in dieser Zeit bereits ausführen kann, muss es nach der Geburt erst in der Auseinandersetzung mit der Schwerkraft wiedererlangen.

Vor, während und nach der Geburt können Situationen auftreten, die es dem Kind nicht ermöglichen, eine gesunde Entwicklung zu durchlaufen. Deshalb behandeln und begleiten wir: Kinder mit verzögerter psychomotorischer und sensomotorischer Entwicklung, Kinder mit Paresen des zentralen- und peripheren Nervensystems, Kinder mit genetischen Syndromen (z.B. das Down-Syndrom); Kinder mit Wahrnehmungs- und Reizverarbeitungsstörungen.
Aber auch Frühgeborene bedürfen oftmals rechtzeitig einsetzender Behandlung.

Die Schwerpunkte der Physiotherapie liegen in der Optimierung und Differenzierung der Bewegungsentwicklung, der Bewegungserfahrung und des Bewegungsverhaltens. Bei der Verwirklichung eigener Bewegungsstrategien im therapeutischen Prozess werden die individuellen Besonderheiten und Gegebenheiten des Kindes berücksichtigt und so sensomotorisches Lernen ermöglicht.

Hierbei ist es ein Anliegen, optimale Bedingungen für die Entfaltung der sensomotorischen Kompetenz des betroffenen Säuglings oder Kleinkindes herzustellen. Eine wesentliche Aufgabe besteht darin, die zentrale Wachheit und Aufmerksamkeit des Kindes zu aktivieren. Dazu gehört z. B. das Wahrnehmen des eigenen Körpers, der Umgang mit den unterschiedlichsten Materialien durch Berühren und Ertasten, das freie, achtsame Bewegungsver-
halten und die Kommunikationsbereitschaft.(soweit dies möglich ist)

In der interdisziplinären Zusammenarbeit ist das Ziel der Physiotherapie die Differenzierung der funktionellen Fähigkeiten, Freude an der Bewegung zu wecken und das Erreichen größtmöglicher Selbständigkeit und Unabhängigkeit.

Im Behandlungsansatz nehmen wir Bezug auf die menschliche Entwicklung vom Säuglingsalter an.

Beachtung findet das Zusammenwirken sensomotorischer, emotionaler und geistiger Komponenten in der Auseinandersetzung mit dem sozialen und dinghaften Umfeld. Daraus ergibt sich eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern, anderen Bezugspersonen und weiteren Fachkräften.

Vorgehensweise

Anamnese:
Elterngespräch

Befunderhebung:
Erfassen von Stärken und Schwächen des Kindes durch Beobachtung evtl. Testung des Reflexverhaltens
bei Säuglingen anhand der Lagereaktionen
MOT-TEST 4-6J

Aufstellen eines Behandlungplanes:
Förderung der Sensomotorik mit ihren Anteilen der

  • motorischen Entwicklung und Fertigkeiten
  • Grob- und Feinmotorik in Bewegungsqualität und -ausmaß
  • Haltungskontrolle und Gleichgewicht
  • motorische Koordination
  • Regulierung des Muskeltonus, der Muskelkraft und Ausdauer
  • Bewegungsplanung im gestalteten räumlichen Umfeld
  • Aufmerksamkeit und Konzentration


Hierzu stehen verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung:

  • das Bobath-Konzept
  • die Vojta-Therapie
  • die Psychomotorik
  • die Sensorische-Integrationstherapie, etc.


Dokumentation:

als fortlaufender Prozess von Befund (Diagnostik) und Therapie

Teambesprechungen:
als interdisziplinäre und fachliche Aussprache und Koordination

Elterngespräche:
zur Information und gemeinsamer Aussprache